Text
Anna Wondrak
Traum und Gefühl
Obwohl er seine Bildinhalte
inszeniert, beschreibt sich Jozef Melicherčik nicht als Erzähler,
sondern in erster Linie als Maler. Erzählen seine Bilder dennoch eine
Geschichte? Sind sie romantisch? Wenn man einen Blick auf die Strömung
der Romantik wirft, lassen sich durchaus Parallelen zu Jozef Melicherčiks
Arbeiten finden.
Die romantische Literatur im 17. und 18. Jahrhundert wurde durch den Hang
zum Abenteuerlichen und Phantasievollen oft mit träumerisch-surrealen und
erhabenen, naturverbundenen Inhalten assoziiert. Der Genfer Schriftsteller
und Philosoph Jean-Jacques Rousseau verwendete als Erster den Ausdruck
„romantisch“ in Zusammenhang mit geistigen und emo- tionalen Zuständen.
Friedrich Wilhelm von Schelling sprach in seiner Arbeit „Ideen zu einer
Philosophie der Natur“ (1797) davon, dass der Geist die unsichtbare
Erscheinungsform der beseelten Natur sei. Schauerromane wie E.T.A.
Hoffmanns „Nachtstücke“ (1816) beleuchteten die furchterregende Seite
des alltäglichen Geschehens.
Die Romantik betonte stets das Individuelle, das Irrationale, das
Fantasievolle, das Gefühlvolle und das Transzendentale. All diese Gefühle
lassen sich auch in den Arbeiten von Jozef Melicherčik finden. Als
Ergebnis seiner ästhetischen Erfahrung sind sie ein wichtiger Teil seines
kreativen Prozesses.
Abstrakte Realität
Kurz nach Ende seiner Akademieausbildung entstand 2005 eine umfangreiche
Reihe kleinformatiger Zeichnungen mit Filzstift auf Folie und Tusche auf
Papier. Inspiriert von der Bilderflut aus Fernsehen und Internet schuf
Jozef Melicherčik eine Art visuell zeichnerisches Tagebuch, in dem er
die unmittelbaren Eindrücke des Alltags dokumentierte. Dabei
interessierte ihn eine Fragestellung, die auch für seine späteren
Arbeiten charakteristisch wurde: Wie kann man auf einem abstrakten
Hintergrund etwas Räumliches, z.B. eine Figur, so darstellen, dass der
Eindruck von Bewegung im Raum entsteht?
In den frühen Zeichnungen durchdringen sich spielerisch die verschiedenen
Bildebenen. Die Gestalten bewegen sich ruhig auf dem märchenhaften und
abstrakten Hintergrund der Folie. In sich versunken nehmen sie nur selten
direkten Kontakt zum Betrachter auf. Die Tuschearbeiten sind skizzenhafter
und schneller aufs Papier gebracht. Eher schwarz-weiß gehalten, findet
man in ihnen kaum Farbakzente.
In seinen Bildern knüpft Jozef Melicherčik an den spielerischen
Grundgedanken von 2005 an und entwickelt das Bild intuitiv aus der
Zeichnung heraus. Grundlage der Motive sind - über das Internet und die (Print)Medien
hinaus - nun immer mehr eigene Fotografien. Thematisch bewegen sich die
neuesten Arbeiten zwischen Mensch, Natur und erotischen Anspielungen. In
Szenen, die die Absurdität des Alltags zeigen und in denen verschiedene
Gruppenkonstellationen beobachtet werden, gilt Jozef Melicherčiks
Interesse vor allem dem Geschehen in der Gruppe: Was hält sie zusammen,
was trennt sie? Ausgangspunkt ist ein Moment, in dem das Verhalten einer
Figur für ihn besonders interessant wird.
In den im Vergleich zu früher forscher werdenden Szenen stehen nun die
Schönheit und Details des banalen Alltags im Mittelpunkt. Bewusste
Aussparungen auf der Leinwand werden wichtiger, um den Figuren Raum zu
geben und dort Tiefe und Dreidimensionalität zu suggerieren, wo gar keine
ist. So sind die dicht gewebten, malerischen Bildkompo- sitionen teilweise
durch bewusste Brüche gezeichnet. Dabei fällt auf, dass sich viele der
abstrakten Flächen im Blick des Betrachters erst auf die Entfernung zu
erkennbaren Inhalten wie Beine, T-Shirts oder gar ganzen Figuren
manifestieren.
Die Farbigkeit - mal kühl, mal wärmer - transportiert dabei auch immer
eine bestimmte Stimmung. Vieles entwickelt sich erst im Malprozess, denn
der Zufall bringt eine Leichtigkeit, Direktheit und klare Aussage hervor.
Es lassen sich hier zwei Richtungen erkennen: Zum einen homogene Bildflächen,
in denen Vorder- und Hintergrund im gleichen Farbschema verhaftet bleiben.
So nimmt die lose Gruppierung mehrerer Polizisten die Farbklänge des
Hintergrunds in sich auf. Die Interaktion der Dargestellten untereinander
und die Bedeutung des Einzelnen werden dabei wichtiger als die Verbindung
der Figuren mit dem Hintergrund. Dieser scheint die Gestalten in breiten Bächen
zu umfließen und ist vollkommen aus der Gegenständlichkeit herausgelöst.
Und zum anderen Bilder, in denen der Hintergrund einen starken Kontrast
zur dargestellten Szene bildet, wie z.B. bei einer Touristengruppe, die
den rosa schimmernden Sonnenuntergang fotografiert und durch deren Körper
sich eine malerische Stimmung hindurchzieht.
In den neuesten Arbeiten von 2010 gewinnt der Realitätsbezug immer mehr
an Bedeutung. Anhand von Abbildungen realer Menschen studiert Jozef
Melichercik die natürliche Körperhaltung der Personen, ihren Bezug
zueinander, ihre Blickachsen. Ihn interessiert der Ausdruck, den
„beobachtete Unbeobachtete“ haben. Daraus entsteht eine Geschichte,
eine Art Vorlage, über deren Ausgang allein die Vorstellung des
Betrachters entscheidet.
Natur und Mensch
Diese Arbeiten thematisieren eine tiefe Verwurzelung mit der Natur. Einige
Bilder sind von einer erdigen, rotbraunen Farbpalette bestimmt. Zwei
Arbeiten mit dem Titel „Mythos Deutscher Wald“ spielen mit der
Symbolkraft von Tieren. Im ersten Bild wird ein hoheitsvoller Adler durch
Spiegelung noch mehr mit den Eigenschaften Unsterblichkeit, Mut, Weitblick
und Kraft aufgeladen. Der Hintergrund scheint ihn noch näher und
bedrohlicher an den Betrachter heranrücken zu lassen. Das zweite Bild
erinnert an die typischen Tapetenmuster in Jagdzimmern. Zwei Hirsche im
Profil berühren sich mit den Mäulern. Der Hirsch als mytho- logisches
Symbol im Sinne eines Erlösers und Wegweisers könnte den Betrachter hier
auf die Akzeptanz der Natur hinweisen.
Der Wald ist der letzte unberührte Rückzugsort für Tier und Natur. Als
Kind vermutet man unter den dunklen Bäumen Räuber, Drachen, wilde gefährliche
Tiere oder böse Hexen. Fällt mildes Sonnenlicht durch die Zweige, so
erhofft man, einen Blick auf Feen oder Elfen zu erhaschen. Auch weil der
Wald in der Traumdeutung oft mit dem Unbewussten, mit der Grenzüberschreitung
von Bekanntem und Fremdem assoziiert wird, ist eine Vielzahl von Symbolen
mit ihm verknüpft. Wälder können romantisch oder auch gefährlich sein.
Immer sind sie jedoch eine stellvertretende Projektions- fläche für
Stimmungen, Wünsche, Sehnsüchte und Ängste.
Durch Jozef Melicherciks Landschaften bewegen sich Gestalten, die entweder
bewusst posieren oder nur ungefähr zu erahnen sind. Die romantischen
Stimmungen seiner Arbeiten werden mit dem Erlebten verbunden, wobei sich
der Maler sehr stark auf die Erinnerungswelten seiner Kindheit bezieht.
Arbeiten wie „Lola“ oder „o.T. (nackte Frau)“ spielen ungezwungen
mit Frauenbildern, die sowohl brav und unschuldig als auch erotisch-frivol
aufgeladen sind. In einer weiteren Reihe von Arbeiten, angelegt in einer
blau-grünen, kühlen Farbpalette, spielen Kinder mit Seifenblasen oder
streifen einsam durch die Landschaft. Diese Figuren vermischen sich stark
mit der abstrakten Umgebung, die nur noch wenige gegenständliche Anklänge
aufweist und scheinen in ihr fast aufzugehen. Meist bleiben die schemen-
haften Gestalten der einzige konkrete Anhaltspunkt für den Betrachter.
Von diesen Figuren ausgehend, kann er mit seinem individuellen Bildgedächtnis
eine passende Umgebung in dem abstrakten Raum entwickeln.
Installationen
Genau wie seine Malerei zeichnen sich auch Jozef Melicherčíks
Installationen durch eine intensive Auseinandersetzung mit Raum und Figur
aus. Durch den Einbezug der vorhandenen Architektur und ihrer Einglie-
derung in das jeweilige Kunstkonzept entsteht eine Symbio- se aus festen
Rahmenbedingungen und kreativem Fluss. Durch den zeitlich und örtlich
begrenzten Aspekt, der immer präsent ist, entwickeln die Arbeiten eine
eigene Dynamik. Der Besucher hat nur zum Zeitpunkt der Ausstellung die Möglichkeit,
die jeweiligen Installationen real zu erfahren. Nach Ausstellungsende
werden sie dokumentiert und anschließend abgebaut bzw. übermalt und
somit unwiederbringlich zerstört.
Galerie Goethe 53, 2005
In der Galerie Goethe 53 knüpfte Jozef Melicherčík mit einer Wand-
und Fußbodenarbeit an die vorhandene Architektur – einen sechseckigen,
stuckverzierten Raum – an.
Auf die beiden Hauptwände malte er grafisch-figürliche Motive des
klassizistischen Bildhauers Antonio Canova. Diese zwei Arbeiten, eine
schwarz-weiß und die andere farbig, wurden überdimensional groß auf die
Wände übertragen. Um die formalen Inhalte der Malerei aufzugreifen und
auf Ideen des Klassizismus wie Symmetrie und Harmonie hinzuweisen, wurden
die Motive spiegelbildlich angebracht. So entstand ein Doppelbild, das in
der Mitte nur durch eine Tür getrennt wurde.
Die Fußbodenarbeit aus Tesa-Krepp-Band entsprach in der Formsprache der
Decken-Stuckarbeit und wurde spiegel- bildlich als Muster auf den Boden übertragen.
Es war Jozef Melicherčík bewusst, dass die Fußbodenarbeit während
der Ausstellung beschädigt werden konnte. Auch dies gehörte zum Konzept
seiner Arbeit als Hinweis auf die Unbeständig- keit und Vergänglichkeit
aller Dinge. Sie überstand jedoch die Besichtigungen „unbeschadet“,
was selbst der Künstler überraschend fand.
Forum am Deutschen Museum,
2004
Im
Rahmen der Sportveranstaltung "Munich s'ports the Rainbow" ist
die Rauminstallation „Zuschauer“ im Forum am Deutschen Museum
entstanden.
Die Ausstellung fand in der Eingangshalle statt, die in regelmäßigen
Abständen durch mehrere Säulenreihen aufgebrochen ist. Jozef Melicherčík
ist auf die spezifischen Raumbedingungen eingegangen und hat mit Paletten-
Umreifungsbändern jeweils zwei Säulen umwickelt. So sind Bildflächen
entstanden, die er anschließend beidseitig mit grafisch - malerischen
Motiven bemalt hat.
Die Umreifungsbänder, die normalerweise zur Waren- und Palettensicherung
schwerer Gegenstände eingesetzt werden, bildeten in vielen Schichten
einen neuartigen, scheinbar zarten, aber trotzdem sehr stabilen homogenen
Bildträger. Dennoch war der Eindruck semitransparent, da im Aufreihen der
Einzelbänder durch die Zwischenräume ein luftiger Eindruck entstand, der
die malerische Tiefe noch verstärkte. Formal gesehen wurde die Zeichnung
von den Schichten dahinter getragen und ermöglichte eine Spannung
zwischen Linie und Fläche.
Die Motive der Bildobjekte zeigten Zuschauerszenen, eine Taucherin und
einen Hochspringer. Die Darstellungen wirkten durch den transparenten
Hintergrund frei, flüchtig und skizzenhaft. Die beiden Sportszenen
vermittelten durch den schwarzen Hintergrund die energetische Dichte und
Kraft der Bewegungen und begleiteten thematisch die Veranstaltung "Munich
s'ports the Rainbow".
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Dream and Feeling
Although he stages the contents of his pictures, Jozef Melicherčik
does not see himself as a narrator, but rather primarily as a painter. Do
his pictures tell a story nevertheless? Are they romantic? If we cast a
glance at the Romantic Movement we certainly do find parallels to Josef
Melicherčik’s works. Romantic literature in the 17th and 18th
century was associated with a tendency towards the adventurous and
fantastic, often with dreamlike surreal and sublime contents closely
connected to nature. The Geneva writer and philosopher Jean Jacques
Rousseau was the first to use the expression “romantic” in connection
with intellectual emotional states. In his work “Ideas for a Philosophy
of Nature” (1797), Friedrich Wilhelm von Schelling spoke of the spirit
as being the invisible form of nature. Gothic novels such as E. T. A.
Hoffmann’s “The Night Pieces” (1816), illustrate the horrendous
aspect of everyday life. Romanticism always emphasized the individual, the
irrational, the fantastic, the emotional and the transcendental. All of
these emotions may be found in works by Jozef Melicherčik as well.
The result of his aesthetic experience, they are an integral part of his
creative process.
Abstract Reality
Shortly after his academy education ended, an extensive series of
small-format drawings in felt pen on transparent foil and ink on paper
came about in 2005. Inspired by pictures flooding in from the television
and Internet Jozef Melicherčik created a kind of visual
draughtsman’s diary by documenting the immediate impressions of everyday
life. All the while he was interested in a question that is also
characteristic of his later works: how can you portray something spatial,
a figure for example, on an abstract background so that the impression of
movement comes about in space?
In the early drawings the different picture levels playfully flow into one
another. The figures move calmly upon the fairytale-like and abstract
background of the transparent foil. Deeply introspective, only rarely do
they seek direct contact with the viewer. The works in ink have been more
sketchily and quickly executed on paper. Tending more to the
black-and-white, you scarcely find any accents of color in them. In his
works, Jozef Melicherčik takes recourse to his fundamental playful
thoughts of 2005, developing the picture intuitively from drawing. Now
going beyond the Internet and (print) media, it is more and more his own
photographs that serve as the basis of his motifs. Thematically, the most
recent drawings move between man, nature, and erotic innuendo. In scenes
showing the absurdity of everyday life and in which various group
constellations are observed, Jozef Melicherčik’s interest is
directed above all to what goes on in the group: what keeps them together,
what separates them? The departure point is the moment when the behavior
of a figure becomes especially interesting for him. In the scenes that
have become more forceful compared to before, the focus is now on beauty
and details of banal everyday life. Gaining in importance is the fact that
the artist consciously leaves gaps on the canvas so that space is allotted
to the figures, and depth and three-dimensionality are hinted at where
actually there is none. Thus, the densely woven, painterly picture
compositions are in part characterized by conscious breaks. At the same
time, it occurs to us that many of the abstract surfaces manifest
themselves when viewed from a distance as having recognizable contents
such as legs, t-shirts or even entire figures. The colors – sometimes
cool, sometimes warmer – always convey a certain mood. A lot only
emerges during the painting process, since chance may bring out a
lightness, directness, and clear statement. Two directions are visible
here: On the one hand there are homogeneous picture surfaces, in which the
foreground and background are rendered with the same color scheme. This is
how, for example, the loose grouping of several policemen is suffused with
the color tones of the background. When this happens, the interactions
between the persons portrayed and the meaning of the individual become
more important than the connection of the figures with the background. The
latter appears to flow around the figures in broad streams, completely
detached from objectivity. And on the other hand, there are pictures where
the background forms a stark contrast to the scene portrayed, such as the
one with a group of tourists photographing the pink glow of a sunset,
their figures suffused with a painterly atmosphere. In the newest works of
2010, the reference to reality becomes increasingly important. By using
reproductions of real people, Melicherčik studies the natural body
pose of persons, their relationship to one another, their viewing axes. He
is interested in the expression that “observers believing themselves to
be unobserved, but who are watched nevertheless” have. A story emerges,
a sort of template model, whose ending is determined alone in the
viewer’s imagination.
Nature and Man
These works make a theme of being deeply rooted in nature. Several of the
pictures feature an overriding earthy, reddish-brown palette of colors.
Two works bearing the title “The Myth of the German Forest” play on
the symbolic power of animals. In the first picture because of its
reflection a majestic eagle is charged even more with the characteristics
of immortality, courage, farsightedness, and power. The background seems
to bring the eagle even closer to the viewer, causing it to appear all the
more threatening. The second picture reminds us of wallpaper patterns that
are typical in hunting rooms. Two stags shown in profile touch muzzles. As
a mythological symbol in the sense of savior and guide, the stag in this
case may show the viewer the acceptance of nature. The forest is the last
untouched place of retreat for animal and nature. As children we imagine
robbers, dragons, wild and dangerous animals, or wicked witches beneath
the dark trees. If soft sunlight breaks through the branches, we hope to
catch a glimpse of fairies or elves. Also, since in dream interpretation
the forest is connected with the unconscious, with going beyond the
boundaries of what we know, and with what is foreign to us, a myriad of
symbols is associated with it. Woods may be romantic, or they might also
be dangerous. But they are always a place for the projection of moods,
longings, desires and fears.
Figures move through Jozef
Melicherčik’s landscapes, posing intentionally at times, elsewhere
their presence only vaguely suspected. The romantic moods of his works are
connected with what he has experienced, whereby the painter relies very
heavily on the realms of his childhood memories. Works such as “Lola”
or “Untitled (nude woman)” play nonchalantly with images of women who
are both good and innocent as well as charged with erotic frivolity. In a
further series of works, set in cool tones of bluish-green, children play
with soap bubbles or wander lonely through the landscape. These figures
blend in very well with the abstract environment, which evokes only a few
echoes of concrete objects, seemingly almost dissolving in it. Mostly
these sketchy figures remain the only concrete criteria for the viewer.
Departing from these figures by taking recourse to his own individual
picture memory, the viewer is able to come up with a fitting environment
in the abstract space.
Installations
As with his painting, Jozef Melicherčik’s installations deal
intensively with space and the figure. By including the architecture at
hand, integrating it into the respective concept of art, a symbiosis of
set framework conditions and creative flow comes about. The works develop
their own dynamics through the ever-present and clearly defined aspect of
time and place. The viewer only has an opportunity to experience the
respective installations in their reality at the time of the exhibition.
After the exhibition has ended, they are documented and subsequently
dismantled, or painted over, and thus, destroyed once and for all.
Galerie Goethe 53, 2005
At Galerie Goethe 53 Jozef Melicherčik connected a wall and floor
work with the existing architecture – a hexagonal room with plaster
molding decoration. On both of the main walls he painted graphic-figural
motifs of the Classicist sculptor Antonio Canova. These two works, one in
black-and-white and the other in color, were transferred to the walls in
an oversize format. In order to take up the formal contents of the
painting and indicate the Classicist ideals of symmetry and harmony, the
motifs were applied in mirror image forms. Thus, a double-picture came
about, separated in the middle only by a door. The floor work made of
masking tape corresponded to the ceiling’s plaster molding in terms of
its language of forms. Jozef Melicherčik transferred these forms to
the floor as mirror patterns. It was clear to him that the floor work
might be damaged during the course of the exhibition. This as well was
part of the concept of his work, as an indication of the temporality and
instability of all things. But the works survived all the viewing “undamaged”,
something even the artist found surprising.
Forum at the Deutsches
Museum, 2004
On the occasion of the sports event “Munich s’ports the Rainbow”,
the room installation “Zuschauer” (Spectators) came about at the Forum
in the Deutsches Museum. The exhibition took place in the entry hall,
which is interrupted at regular intervals by several rows of columns.
Jozef Melicherčik took these specific room conditions into
consideration, wrapping groups of two columns with straps and bands. This
created picture surfaces, which he subsequently painted on both sides with
graphic-painterly motifs. Tear-resistant straps that are normally used to
secure heavy goods on pallets, formed a new, multilayered and seemingly
delicate, but nevertheless very stable homogenous picture carrier.
Nevertheless the impression was one of semi-transparency, since in lining
up the individual bands an airy impression arose because of the interim
spaces, which intensified the painterly depth even more. Formally, the
drawing was carried by the layers behind it, making it possible for a
tension between line and surface to come about. The motifs of the picture
objects showed scenes of spectators, a diver, and a high jumper. The
spectator scenes seemed to be free, fleeting and sketchy due to their
transparent background. Because of the black background, both sports
scenes conveyed the energetic density and power of the movements, hence
accompanying thematically the “Munich s’ports the Rainbow” event.
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